Vielleicht gehörst du auch zu den eher introvertierten Charakteren, die gerne mal Tage oder auch Wochen lang bestens mit sich selbst allein sein und an ihren Projekten arbeiten können. - Same here. ✋ Ich hasse es, einfach so angerufen zu werden (daher am liebsten via Call und dann auch nur mit Termin) und mache gerne mal Leute einen Kopf kürzer, die mit "Kannste mal schnell machen?" auf der Matte stehen. 😁🔥 Bin halt ein Creator. 😘✨
So, allerdings habe ich schon früh gelernt, dass gerade "Nicht-Millennials" ein riesen Thema damit haben - also nicht so wirklich einverstanden damit sind. Später kam dann noch dazu, dass man immer ordentlich Zeug auf Social Media anstellen muss, damit heutzutage umsatztechnisch überhaupt etwas online läuft. 🎡⚙🦾
Ich habe mich auf beides eingelassen. Weil die Kunden ja immerhin auch die Nachfrage bestimmen. Und in Sachen Content Creation habe ich so ziemlich alles ausprobiert, bis hin zu einer 48-Stunden-Nonstop-Online-Convention mit 18 Speakern und ca. 70 Prozent Live Content. Ohne Mist, ich hab das Ding komplett im Alleingang gemanagt, organisiert und technisch umgesetzt. Für mich als Creator kein Ding, wenn du weißt, wie's geht. - Doch darum geht's hier nicht.
Mittlerweile hab ich begriffen, dass so eine Herangehensweise kein "Normal" für die meisten Menschen ist, die online ihr Geld verdienen wollen. Ich habe gerade in den letzten 3 Jahren viel mit diesen "normalen" Meschen gesprochen. UND ich stehe noch sehr viel länger mit Creators (den Nicht-Normalen 😘🌈) in Kontakt. Darunter sehr kreative und innovative Menschen, die erstmal machen und Probleme frühestens dann erkennen, wenn diese vor ihnen stehen und ganz laut winken. (Wobei selbst das eher selten der Fall ist. 😋)
Jedenfalls, ging es mir sehr lange so - und ich kenne dieses Phänomen auch von anderen Kreativen, Entwicklern und ganz besonders auch Künstlern und Autoren - dass ich ewig keinen Bock auf das Vermarkten meiner eigenen Produkte hatte. Verkaufen und mein Buch in die Kamera zu halten, war für mich der letzte Mist und total peinlich. Einfach, weil es so langweilig war und ich diese Art und Weise (über den Buchmarkt usw. - eine eigene Story für sich) einfach kacke fand. Ich machte Social Media, z.T. mit 9 Lives auf Instagram die Woche, nutze Key Words und Catchy Phrases usw. - Und ich dachte sogar, ich hätte daran Spaß. (Voll creepy, ich weiß.)
Was ich aber erfolgreich verdrängt hatte, war, dass ich diesen Umweg eigentlich nur auf mich genommen hatte, um entspannt meine Bücher zu schreiben und andere kreative Dinge ausprobieren, erschaffen und entwickeln zu können.
Und das ist ein "Fehler", den viele Creators und Kreative machen, wenn es um das Verkaufen der eigenen Produkte und Dienstleistungen geht. Du dienst dem unternehmerischen Prozess, dem Marketing-Prozess, dem Algorithmus usw. - obwohl dieser Prozess bzw. alle diese Prozesse eigentlich dazu gedacht sind, DIR auf deinem persönlichen Weg der Creation zu dienen.
Das Ding ist nur. Wenn du dir Hilfe oder Support suchst, um das, was du entwickelst und erschaffst, auch an die richtigen Menschen zu bringen, lernst du als erstes, dich diesen Prozessen zu beugen und dich ihnen anzupassen.
Vielleicht geht es dir ähnlich. Ich bin als Creator sehr binär. Entweder bin ich AN - und ich mache das, was ich mache, mit vollem Einsatz. Oder ich bin AUS - und mache je nach Situation ein protestierendes Sit-In oder chille einfach vor mich hin. Etwas dazwischen gibt es bei mir nicht. - Doch genau das wird von dir abgefragt, wenn du dich - um besser in den Prozess zu passen - "etwas" zurück nimmst.
Das ist der Grund, warum manche Creator ihre Stimme verlieren oder gar nicht erst auf sie zugreifen können. Stattdessen verfallen sie in so ein Marketing- oder Verkaufssprech, das irgendwie zwar voll "Wow" klingt, sich aber leer anfühlt. - Zumindest ging es mir nach über 8 Jahren in der B2B Öffentlichkeitsarbeit so. Ich hatte mich kommunikativ an den Standard angepasst und hatte gleichzeitig das Gefühl, dass die Art, wie ich z.B. hier in diesem Beitrag mit dir rede, einfach falsch oder unangebracht sei. - Einfach weil mein persönliches "Normal" als Creator dem "Normal der Normalen" angepasst hatte.
Mit dem Resultat, dass ich mit meinen Ergebnissen nie so wirklich happy war. Auch wenn ich jeden Mini-"Yes, I'm on!"-Moment als Spaß an der Arbeit empfunden habe. Es war nur ein winziger Bruchteil dessen, was wirklich an Creation dahinter steckte, so dass dieser Spaß dann immer rasch in Zweifel und das Gefühl bzw. die Angst, andere zu überfordern kippte.
